Algen gehören ins Aquarium und nicht an Ihre Fassade. Der Grünbelag ist eine der häufigsten Verunreinigungen an Hausfassaden. Wenn nicht fachmännisch entfernt, können die Pflanzen schwerwiegende Schäden hinterlassen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wieso Algen auf Ihrer Hauswand entstehen, wie Sie einen Algenbefall vorbeugen und, falls Ihre Fassade bereits einen Algenbefall aufweist und wie Sie Algen entfernen.
Wie entstehen Algen an Ihrer Hauswand?
Die Gründe für einen Algenbefall lassen sich in drei große Kategorien unterteilen:
- Bauart und Architektur des Hauses
- Gegenwärtige Klima
- Lage des Hauses
Die konstruktive Ausführung, das Fassadenmaterial und die Bauausführung sind alles Dinge, die eine erhebliche Rolle bei einem Algenbefall spielen. Architektonisch sind allerdings die Wärmedämmfassaden am Anfälligsten.
Fassaden mit darunterliegenden Wärmedämmverbundsystemen isolieren die tragenden Komponenten des Hauses wärmetechnisch ab. Über Nacht kühlen die Außenfassaden wegen der niedrigen Außentemperatur ab und es entsteht Kondenswasser, dass von den wasserabweisende Dämmung des Wärmedämmsystems abgewiesen wird. Die hohe Ansammlung an Kondenswasser an der Fassadenoberfläche ist problematisch, da diese das Algenwachstum beschleunigt.
Der Algenbefall betrifft wohlgemerkt nicht nur wärmegedämmte Fassaden. Allerdings dauert die Algenbildung auf einer nicht-isolierten Fassade deutlich länger.
Regen oder Nebel sind zum Beispiel klimatische Auswirkungen, die die Außenfassaden beim Trocknen hindern. Hier kann ein Dachüberstand helfen, um den Regen, der auf die Fassade geht, abzuwenden. Das Problem mit dem Tauwasser bleibt jedoch bestehen.
Gewässer in der Nähe, zu geringe Sonneneinstrahlung, Wälder oder eine erhöhte Staubbelastung sind weitere Einflussfaktoren, die das Algenwachstum erheblich beschleunigen.
Ist ein Algenbefall schädlich?
Ein Hinweis vorweg: Algen auf der Außenfassade sind nicht gesundheitsschädlich. Ebenso ist eine Schädigung der Fassade auszuschließen.
Die Fassade kann von Algen nicht beschädigt werden, da sich diese lediglich auf der äußersten Schicht der Fassadenoberfläche ansiedeln. Deshalb schaden sie dem Putz zunächst nicht. Kritisch wird die Lage erst, wenn ein Pilzbefall vorliegt.
Pilzbewuchs auf der Fassade entsteht bei einer hohen Luftfeuchtigkeit. Dies ist bei einem starken Algenvorkommen der Fall, weshalb bei Algen meistens auch mit Pilzen zu rechnen ist.
Selbst wenn Algen keinen direkten Schaden auf Ihrer Fassade verursachen, bieten sie den optimalen Nährboden für Pilze, die wiederum sehr schädlich sind. Ein Pilzbefall greift die Fassade tiefgreifend an und kann bis zur Substanz der Fassade durchdringen. Außerdem geht ein Algen- und Pilzvorkommen mit einem starken Schimmelbefall einher.
Sehen Sie die Algen als Ihr eigenes Frühwarnsystem für Pilz- und Schimmelbildung an Ihrer Fassade. Nehmen Sie ein Algenvorkommen lieber ernst, da Pilze und Schimmel nicht nur Ihrem Haus, sondern auch Ihrer Gesundheit Schaden zufügen.
Algen entfernen: Hochdruckreiniger oder Algenvernichter?
Wie bei den meisten Dingen im Leben gilt auch hier: Vorbeugen ist besser als heilen. Durch eine gründliche Vorsorge können Sie den Algen- und Pilzbefall verlangsamen und müssen so Ihre Fassade seltener reinigen oder gar sanieren.
Wenn Sie sich aktuell noch in der Bauphase befinden, sollten Sie die ein oder andere Entscheidung zugunsten Ihrer Fassade treffen. Wie oben bereits erwähnt kann ein Dachüberstand zu einer Verbesserung der Algen-Situation beitragen. Machen Sie sich zudem noch Gedanken über eine Wasserabführung und wie diese aussehen soll.
Falls Sie schon mit einem Befall kämpfen, möchten wir Ihnen nun zeigen, wie Sie Algen erfolgreich von Ihrer Fassade entfernen können.
Grundsätzlich gibt es zwei Vorgehen zur Algenentfernung:
- Reinigung mit einem Hochdruckreiniger
- Reinigung mit einem Algenvernichter
Reinigung mit einem Hochdruckreiniger
Wenn Sie die Algen auf Ihrer Fassade mit dem Hochdruckreiniger entfernen möchten, sollten Sie behutsam dabei vorgehen. Druck und Warmwasser sind nicht unbedingt die Pflege, die Sie Ihrer Fassade wünschen. Beachten Sie bitte die Temperatur (Algen sterben ab 80 °C), den Abstand zur Fassade und den Winkel, aus dem der Dampfstrahl auf die Fassade trifft.
Um die Fassade nicht zu sehr beschädigen, empfehlen wir die Fassade zunächst mit einer Bürste zu bearbeiten. So entfernen Sie die groben Algenablagerungen und müssen nicht allzu lange mit dem Hochdruckreiniger arbeiten.
Einer Fassadenreinigung mit dem Hochdruckreiniger stehen wir kritisch gegenüber. Wieso genau eine Hochdruckreinigung ungeeignet ist, erfahren Sie in unserem Praxis-Leitfaden zum Thema Fassadenreinigung mit dem Hochdruckreiniger.
Reinigung mit Algenvernichter
Um Algen vollständig und vor allem auch nachhaltig zu entfernen, sollten Sie zunächst ein Algenmittel auftragen. Das Reinigungsmittel löst die Verschmutzung porentief und wird von jeder Fassadenart unterschiedlich aufgenommen. Je nachdem um welche Fassade es sich handelt, wird das Algenmittel nicht oder nur sehr langsam aufgenommen.
Der Algenentferner löst den Grünbelag und noch andere organische Verschmutzungen sanft von der Fassade, damit Sie ihn im nächsten Schritt mit einem sanften (ohne großen Druck!) Wasserstrahl von der Fassade spülen können.
Nachdem Sie Ihre Fassade von den abgestorbenen Algen befreit haben, sollten Sie noch einen Langzeitschutz auftragen. Durch die Desinfektionsbeschichtung wird ein erneuter Algenbefall langfristig hingehalten.
Informieren Sie sich umfassend zu den jeweiligen Algenmitteln, da diese, wenn falsch eingesetzt, sowohl der Umwelt als auch Ihrer Fassade schaden. Lassen Sie sich lieber von einem professionellen Fassadenreiniger beraten oder lesen Sie unseren Algen entfernen Test.
Bei einem Vorort Termin können wir Ihre Fassade typisieren und Ihnen erklären, welche Pflegemaßnahmen für Ihre Fassade in Frage kommen. Vereinbaren Sie noch heute ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch bei Ihnen zu Hause.